Das Werk "120°", welches aus zwei Hohlkörpern besteht, betrachtet Jung als Ergänzung zu "72°, Phase 1".
"120° bezeichnet das dem Entwurf zugrunde liegenden Winkelmaß, das sich bei dieser Plastik in dem Winkel, in dem die Flächen zueinander stehen, zugleich im Winkelmaß der Kreisbogensegmente sowie in der Richtung, in der sich die Plastiken im Raum anordnen, sich gegeneinander aufrichten und gegeneinander verdrehen, vielfach wiederfindet." So erläutert der Künstler die komplexe und doch einfache Geometrie, an der sich "das Gestaltende und Gliedernde der Mathematik" aufzeigen lässt.

Der Schwere des plastischen Körpers verleiht Jung durch Form und Arrangement etwas Leichtes, Schwimmendes oder Fliegendes. Trotz der mathematischen Grundidee scheinen Anmutungen aus der Natur auf wie z. B. Schwimmkörper oder Fruchtsamen.

Jung, der seine Werke von Hand selbst baut, arbeitet mit der künstlich oxidierten Oberfläche des Stahls, die im Außenraum einer steten Veränderung unterworfen ist.

Künstler: Ulrich Jung
Entstehung: 2017
Material: Gebrauchsstahl DC 1, oxidiert
Abmessungen: 270 x 150 cm