Vita
April 1938 geboren in Berghöfen / Kreis Labiau / Ostpreußen
1959-1964
Studium an der Hochschule für Kunst und Design, Burg Giebichenstein, Halle / Saale
1964
Aufbau eines Design-Ateliers am Institut für Textilmaschinen Chemnitz
1966-1968
Politische Haft wegen Flucht aus der damaligen "DDR"
1971-1981
Mitglied im Verband Bildender Künstler; Arbeiten für private und öffentliche Auftraggeber
1981
Umzug nach Darmstadt
Arbeiten als Künstler, Designer und Werbeberater für öffentliche und private Auftraggeber in Berlin, Chemnitz, Darmstadt, Basel, Langen, Duisburg, Baunatal, Savannah/Georgia, u.a.
Reinhard Grütz ist bekannt für seine konstruktivistischen Stahlobjekte, als deren Hauptmotiv zusammengefaltete Stahlplatten auffallen. Man könnte an das japanische Origami denken, doch hier wird nicht Papier gefaltet, sondern Metall, was zwar die Schwere des Materials aufhebt, aber durch den zumeist starken Sockelfuß „geerdet“ wird. Bewegung, Linienrichtung und Komplexität der Faltungen halten das Betrachterauge fest. Grütz' Verhältnis zur Form ist ein mathematisches; Symmetrie ist ein weiteres Anliegen; Kontinuum, Licht sind Notwendigkeiten seiner Kunst.
[Text: Kommunale Galerie Mörfelden-Walldorf]
Reinhard Grütz war Teilnehmer von Skulpturen im Park 2015.
... Es beweist nur die integrale Gestaltungskraft eines Reinhard Grütz, daß man über dem einleuchtenden Ergebnis den auslösenden Regelbruch vergißt. Wohin immer man den Blick lenkt, man stößt bei ihm auf spiegelgleiche Elemente oder doch solche, die förmlich danach schreien, zur Symmetrie ergänzt zu werden. Man stößt auf sich entsprechende Winkel und auf Kanten mit Gleichmaß, auf mit mathematischer Gesetzlichkeit entwickelte Reihen, auf ins Unendliche fortsetzbare Rhythmen. Man stößt auf Spannungen und ihre Überführung in Harmonie. (Auszug aus: Roland Held, Über Regel und Regelbruch im Schaffen von Reinhard Grütz, 1993)
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