Keim des Lebens, Fruchtbarkeitssymbol, Weltenei, Sinnbild der Totalität aller schöpferischen
Kräfte, Auferstehungssymbol und Hommage an Brancusi – ein Ei ist trotz seiner einfachen Form
ein allumfassendes Symbol. Karl Manfred Rennertz berichtet, dass er ein Ei einfach mal hat
darstellen müssen, eine bildhauerische Notwendigkeit also.
Die in Mörfelden gezeigte Arbeit hat einen zweieiigen Zwilling in Freiburg-Zähringen, wo das Ei
gemeinsam mit einem Herz auf einer Säule als städtischer Treffpunkt dient. Man lehne sich sehr
gerne an das Ei an, sagt der Künstler. Im Gegensatz zum Freiburger Ei mit rauer, strukturierter
Oberfläche ist der im Skulpturenpark platzierte Guss glatt und von einer Styropor-Form gegossen.
Es ist beweglich gelagert und kann nach Gusto ausgerichtet werden.
Der gebürtige Rheinländer Karl Manfred Rennertz gilt, so Rainer Braxmaier, als einer der „Urväter
der Kettensäge“, „die es wagten, Skulpturen mit grobem und kunstfernen Gerät herzustellen.
Ebenso selbstverständlich integrierte er die Malerei in die Holzskulptur, faßte sie als
eigenständiges, nicht nur das plastische Volumen illustrierendes Medium auf. Auch die Generation
der „Maler-Plastiker“ wuchs erst in den 80er Jahren heran. Ein glücklicher Umstand führte ihn auf
den Spuren seines Lehrers Alfonso Hüppi nach Baden-Baden. Dort lebt Rennertz heute, ist als
Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde junger Kunst auch eine bedeutende Vermittlerfigur der
aktuellen Kunst.“ Karl Manfred Rennertz hat 2015 am 18. Skulpturenpark mit dem Werk „Philemon
und Baucis“ teilgenommen.
Künstler*in: Karl Manfred Rennertz
Titel: Ei
Entstehung: 2017
Material: Eisenguss
Abmessungen: 140 x 200 cm
Text und Foto: Dr. isa Bickmann und Karl Manfred Rennertz