27. Skulpturenpark Mörfelden-Walldorf
Ausstellung vom 20. Juli – 7. September 2025
im Bürgerpark Mörfelden-Walldorf, Parkstraße
Otto-Schaffner-Preis und Publikumspreis 2025 verliehen!
Am Sonntag, 7. September ging der 27. Skulpturenpark Mörfelden-Walldorf mit Finissage und Preisverleihung im Bürgerpark zuende. Zwei Preise wurden vergeben.
Der JURYPREIS ist nach dem 2019 verstorbenen Initiator des Skulpturenparks Otto Schaffner benannt und geht in diesem Jahr an den in Baden-Baden lebenden und arbeitenden Bildhauer Karl Manfred Rennertz.
Die Jury honoriert damit ein Werk, das sie in der „Radikalität der Formsetzung und in der plastischen Qualität des Cortenstahls überzeugt hat“, wie Laudatorin und Jurymitglied Barbara von Stechow, Galeristin aus Frankfurt, in ihrer Rede bekräftigte. Rennertz zeigte eine ungewöhnliche Arbeit: ein Ei, den Keim des Lebens – eine Form, die für ihn zur bildhauerischen Notwendigkeit wurde. Die Jury würdigt damit einen Künstler, den man vor allem von seiner Arbeit mit Holz kennt, der figurativ-vegetabile Skulpturen mit Feueraktionen vollendet und die Kettensäge in die Holzbildhauerei einführte. Er hat zum zweiten Mal an der Skulpturenausstellung teilgenommen. Rennertz lehrte als Professor in Detmold und ist seit 2019 im Ruhestand. Er ist seit Ende der 1990er Jahre 1. Vorsitzender des Kunstvereins Gesellschaft der Freunde junger Kunst Baden-Baden.
Der PUBLIKUMSPREIS beruht auf der großen Beteiligung der Besucherinnen und Besucher. Die meisten Stimmkarten entfielen in diesem Jahr auf Felicithas Arndt. Die Künstlerin zeigte mit Madrepora I, ein Werk, das sowohl aus handgeformtem Steinzeug als auch mit keramischem 3D-Druck entstanden ist. Die Künstlerin kombiniert alte Techniken mit modernen Verfahren und zeigt so ihr großes Können, das sie gerade bei einem Aufenthalt in China erweitert. Sie ist seit 2024 Werkstattleiterin Keramik an der HfG Offenbach im Fachbereich Kunst und hat ebenfalls zum zweiten Mal in Mörfelden teilgenommen.
In den Sommerwochen verwandelte sich der Bürgerpark der Stadt Mörfelden-Walldorf zum 27. Mal in eine Open-Air-Ausstellung. Die Kommunale Galerie sowie der Förderverein Skulpturenpark und Kommunale Galerie e.V. präsentieren gemeinsam mit dem Sport- und Kulturamt der Stadt Mörfelden-Walldorf Skulpturen und installative Arbeiten von 13 Künstlerinnen und Künstlern unterschiedlicher Generationen.
In diesem Jahr standen im Zentrum der ausgestellten Positionen bildhauerische Fragen zur Form als Körper und zur Wahrnehmung im Raum. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Eisenplastik: Stefan Faas beschäftigte der Grenzbereich zwischen abstrakter Figur und anthropomorpher Form. Robert Kögel verwies auf Gerüststrukturen von Körpern. Karl Manfred Rennertz zeigte ein Ei, die Urform schlechthin. Um- und Durchblicke boten eine augenartige Ringform von Rüdiger Seidt und eine kubistische aufstrebende Figur von Peter Vaughan. Die Künstlerin Gertraud Hasselbach präsentierte ein Buchstabenwerk aus Aluminium. Kirsten Kötter forderte die Wahrnehmung mit einer Holzassemblage heraus. Mit der Keramikerin Felicithas Arndt und der Glaskünstlerin Katharina Kleinfeld erweiterte sich das Gestaltungsvokabular zu organischen, biomorphen Formen. Wanda Pratschke zeigte im Skulpturenpark eine frühe Bronzefigur. Nandu Kriesche verwandelte Bäume zu Resonanzräumen. Irene Anton verspannte laufmaschige Strumpfhosen zu netzartigen Strukturen. Ottmar Hörl nahm mit einem zwei Meter hohen, pinkfarben lackierten Goethe teil.
Die Ausstellung wurde unterstützt von:
Mainova AG, Sparkassen Stiftung, Fraport AG, Entega Stiftung, KUSS – Kultursommer Südhessen e.V., Aldi Süd, RMV Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH, Frankfurter Volksbank Rhein/Main eG, Baugenossenschaft Ried eG